Blistern – Stellen von Medikamenten

Blistern – was ist das?

Unter der Verblisterung versteht man, Produkte in eine neue wochentagsbezogene Verpackung abzufüllen. Im Gesundheitswesen ist damit die patientenindividuelle Neuverblisterung von Medikamenten gemeint. Diese individuelle Neuverblisterung kann älteren Patienten sehr nützlich sein. Da diese Patientengruppe oftmals mehrere Medikamente verschrieben bekommt, sind sie mit der korrekten Einnahme aus den Originalverpackungen oft überfordert. In Pflegeheimen, in Wohnungen, bei Pflegediensten, sowie auch in Krankenhäusern werden die täglich vom Patienten einzunehmenden Medikamenten von den Fachkräften per Handarbeit individuell zusammengestellt. Diese Arbeit ist sehr zeitintensiv. Durch Übernahme der patientenindividuellen Verblisterung ermöglichen wir als Apotheke dem Pflegepersonal oder auch der Familie zuhause sich mehr ihrer eigentlichen Aufgabe – nämlich der Pflege – zu zuwenden.

Blistern – wie funktioniert es?

Die Art der Verblisterung ist vielfältig und lässt sich individuell an die Bedürfnisse der Patienten privat oder in Einrichtungen anpassen. Üblicherweise werden Blister immer für den Zeitraum einer Woche angefertigt. Es gibt Schlauchblister, Blisterkarten und auch Wochendossets, die von uns je nach Wunsch hergsestellt werden können. Die Schlaublister – aneinandergereihte Blistertütchen – werden maschinell hergestellt. Alle drei Ausführungen werden mit dem Einnahmedatum, den Medikamentennamen und dem Einnahmezeitpunkt bedruckt, sodass eine eindeutige Identifizierung der Arzneimittel jederzeit gewährleistet ist. Blisterkarten werden häufig im privaten Bereich verwendet und Wochendossets oftmals in Pflegeeinrichtungen.

Folgende Aufgaben entfallen:

  • Stellen der festen Dauermedikation
  • Erfassen der zur Neige gehenden Medikamente
  • Rezeptanforderungen an jeden betreuenden Arzt
  • Rezeptrücklauf und Weitergabe an die Apotheke organisieren
  • Dokumentation der Arzneimittel-Verordnungen

Zeit- & Kostenersparnis für das Heim

Für das Heim ergibt sich dadurch ein erhebliches zeitliches Entlastungspotenzial. Das kommt unmittelbar den Patienten zugute. 

Sichere Zuordnung der Medikamente

Die individuelle und eindeutige Beschriftung der Schlauchblister stellt sicher, dass jeder Patient die für ihn bestimmten Medikamente erhält. Verwechslungen werden so verhindert. 

Sichere Arzneimittelversorgung

Der Patient erhält seine Dauermedikamente fertig „gestellt“ als Blisterrolle. Die Blistertütchen sind chronologisch nach Einnahmezeitpunkten hintereinander angeordnet, sodass ein Blisterschlauch entsteht. Die Verantwortung für die individuell richtige Zusammenstellung der vordosierten Arzneimittel übernimmt der Apotheker. Er kontrolliert neben der Dosierung auch die Verträglichkeit sowie Neben- und Wechselwirkungen der verschiedenen Medikamente. Alle Blister werden versiegelt, sodass die Verantwortung beim Apotheker liegt. 

Die Pflegekräfte verantworten im Heim und in der ambulanten Pflege die richtige Ausgabe der verblisterten Medikamente. Versehentliches Vertauschen beim Stellen und beim Verteilen der Bewohner-Medikation wird so minimiert. 

Erleichterte Kontrolle der Medikamenteneinnahmen

Durch volle oder entleerte Blister lässt sich schnell und zuverlässig kontrollieren, ob eine Medikamenteneinnahme erfolgt ist oder nicht. 

Transparente Kontrolle der Rezeptierung

Die Angaben auf dem Blister machen die Medikamentenversorgung jedes Patienten transparent. Welche Medikamente müssen wann verabreichen werden? Nach welchem Schema erfolgt die Verabreichung? Wie viele Tabletten stehen jeweils noch zur Verfügung? Das Blisteretikett gibt neben diesen Informationen auch Aufschluss über Chargen und Verfallsdaten der verabreichten Medikamente. Der Tablettenbestand eines Patienten lässt sich einfach aus der Datenbank der Apotheke ermitteln. Neigt der Bestand eines Medikamentes dem Ende zu, fordern die Mitarbeiter der Apotheke mittels eines übersichtlichen Computer-Ausdrucks (mit Angaben zum aktuellen Bestand, aktueller Vergabezeit etc.) automatisch ein Folgerezept on der entsprechenden Arztpraxis an. Nach Erhalt des Rezeptes wird die neu verordnete Tablettenmenge im Bestand zugebucht. Aus der Datenbank der Apotheke lässt sich zurückverfolgen, wann welche Medikamente verordnet wurden und wann sie angesetzt oder abgesetzt wurden. Damit ist die Voraussetzung für eine genaue Tablettenabrechnung gegeben.

Steigerung der Hygiene

Der Recycling-Artikel Blister ist hygienischer als Artikel, die wiederverwendet werden. Das bei Dosetten und Bechern erforderliche Waschen und Desinfizieren entfällt bei der Verblisterung komplett.